
Kennen Sie die Stadt Todmorden in England? Diese war Vorreiter für die Idee der ‚Essbaren Stadt‘. Als erste deutsche Städte gestalteten Kassel und Andernach bereits 2007 ihre Grünflächen ohne Mehrkosten nachhaltig um. Seitdem nehmen immer mehr Orte an dieser Initiative teil.
In mehr als 100 deutschen Gemeinden pflanzen und ernten Bürger*innen inzwischen Gemüse, Obst und Kräuter auf städtischen Flächen. Dabei gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte. Die Bandbreite reicht vom Hochbeet bis zur Permakultur.
„Als wir das erste Mal etwas über Essbare Städte gelesen haben, waren wir sofort Feuer und Flamme. An Aussaat, Beetpflege, Obstbaumschnitt und natürlich auch der Ernte können sich alle beteiligen. Das gemeinsame Gärtnern fördert die Gemeinschaft, macht Freude und obendrein kann man viel voneinander lernen.“ sagt Michaela Colletti, Vorstandssprecherin der Rosbacher Grünen.
Und so wurden auch sofort Pläne geschmiedet, welche kommunalen Flächen in Rosbach sich für Anbau, Pflanzung und Gärtnern eignen würden.
„Ich habe dann im letzten Jahr die Blumenkübel gegenüber der Gaststätte ‚Zur Rose‘ in Nieder- Rosbach bepflanzt. Mit Worten kommt man ja beim Gärtnern nicht weiter. Wie bei vielen Dingen braucht es Taten. Danach wurden wir Grüne von vielen Mitbürger*innen zum Thema angesprochen. Das zeigt uns, dass großes Interesse am gemeinsamen Gärtnern besteht,“ sagt die Fraktionsvorsitzende Betina Quägber-Zehe, die in der vergangenen Woche die ‚Esskübel‘ winterfest gemacht hat.
Die Saat war in mehrfacher Hinsicht aufgegangen, denn es war deutlich zu sehen, dass einige Tomaten, Bohnen und Kräuter gepflückt wurden. Sellerie und Lavendel hat die grüne Hobbygärtnerin im Kübel gelassen. Nun können sich die Rosbacher*innen an der schönen Dekoration aus Mistel, Efeu und Ilex erfreuen.
Im Frühjahr ist dann geplant, in den Kübeln winterfeste Kräuter und vielleicht Sauerampfer zu pflanzen.
„Wir freuen uns, dass diese Idee so positiv aufgenommen wird und danken auch unserem Bürgermeister, der unser Projekt unterstützt. Nächstes Jahr möchten wir weitere Flächen gemeinsam mit der Bürgerschaft bepflanzen. Wen das Thema interessiert, der kann gerne einen Blick auf die Webseite der Stadt Andernach werfen. So könnte es auch in Rosbach und Rodheim demnächst aussehen. Aktive Mitstreiter*innen sind jederzeit herzlich willkommen,“ fügt die Schatzmeisterin der Rosbacher Grünen, Beate Roth, hinzu.
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