Grün stellt sich vor: Michaela Colletti

Als ich 1990 nach Nieder-Rosbach zog, meine Schränke einräumte und jede Viertelstunde die Kirchturmglocke ertönte, da war ich sicher, dass wir eine gute Wahl getroffen hatten. Offen und freundlich wurden wir in dieser kleinen Stadt empfangen. Der dörfliche Character ist auch rund 30 Jahre später noch erhalten, wenn auch mit Einschränkungen.

Denn der Ballungsraum Frankfurt fordert sein Tribut. Viel fruchtbarer Wetterauer Boden wurde in der Zwischenzeit versiegelt. Es entstanden neue Häuser, Wohnungen und Gewerbeflächen. An einigen Stellen hätte ich mir weniger Beton und eine nachhaltige Bauweise gewünscht mit mehr Naturräumen für uns Erwachsene und vor allem für unsere Kinder. Dies ist eines der Themen, warum ich mich entschieden habe, vor sechs Jahren in die Politik zu gehen.

Die politische Richtung stand dabei von Anfang an fest. Ökologisch, sozial, umweltbewusst, GRÜN eben. Aus dem Wunsch mich einzubringen, zu gestalten, anstatt nur zu kritisieren, wurde dann schnell eine Leidenschaft. Mitte 2019 rückte ich als Stadtverordnete nach. Im Januar 2020 wurde ich zusammen mit Betina Quägber-Zehe und Beate Roth in den Vorstand des Rosbacher Ortsverbands gewählt. Seit November 2020 bin ich auch Sprecherin des Kreisverbands der GRÜNEN im Wetterau.

Die Balance zwischen Familie, Politik im Ehrenamt und Beruf ist durchaus eine Herausforderung.

Ich bin Wirtschaftsdolmetscherin und spreche 6 Sprachen. Seit 25 Jahren leite ich meinen eigenen Sprachenservice. Meine Kunden erreiche ich über das Internet.

Die Digitalisierung sehe ich als Chance. Es könnte uns in der Wetterau gelingen, die Wohnsituation im Westen des Kreises zu entspannen und der hohen Verkehrsbelastung im Ballungsraum entgegenzutreten, indem wir Arbeitsplätze im Osten des Kreises schaffen. Dafür bedarf es allerorts zudem einer guten Betreuung der Kinder und der älteren Menschen, lebendiger Ortskerne, einer verlässlichen öffentlichen Infrastruktur und einer guten Gesundheitsversorgung vor Ort.

Ein Miteinander, das geprägt ist von sozialer Gerechtigkeit, wünsche ich mir für die Zukunft in Rosbach und weltweit. Hierfür bringe ich mich insbesondere für stärke europäische Partnerschaften auf wirtschaftlicher und kultureller Ebene ein.

Ich kandidiere für die Stadtverordnetenversammlung in Rosbach und für den Kreistag des Wetteraukreises.