Zum 6. Todestag von Dr. Walter Lübcke – Demokratie braucht Menschen wie ihn

Am 2. Juni jährte sich der Mord an Dr. Walter Lübcke zum sechsten Mal. Der damalige Kasseler Regierungspräsident wurde Opfer eines rechtsextremen Anschlags – weil er sich unerschrocken für Menschlichkeit, Demokratie und die Würde aller Menschen einsetzte.

Mit der Benennung eines zentralen Platzes nach Dr. Walter Lübcke hat die Stadt Rosbach vor mehreren Jahren ein klares, parteiübergreifendes Zeichen gesetzt: gegen Hass und Hetze und für eine offene, vielfältige Gesellschaft. Der Dr.-Walter-Lübcke-Platz ist seither ein Ort der Erinnerung und Mahnung – fest verankert im Stadtbild.

Lübcke war ein überzeugter Demokrat. Er verteidigte die Werte des Grundgesetzes mit großer Klarheit – auch gegenüber lautstarken Anfeindungen. Seine Worte bei einer Bürgerversammlung 2015, in der er die Aufnahme Geflüchteter verteidigte, stehen bis heute sinnbildlich für eine Haltung, die in Zeiten wachsender Polarisierung besondere Bedeutung hat.

Die Erinnerung an ihn bleibt eine gesamtgesellschaftliche Verpflichtung: Menschenverachtung darf niemals unwidersprochen bleiben. Gewalt darf niemals Mittel politischer Auseinandersetzung sein.

Rechtsextreme Gewalt ist Realität – auch heute

Die politische Kriminalität von rechts hat in den letzten Jahren wieder massiv zugenommen. Nach Angaben des Bundeskriminalamts wurden im Jahr 2024 über 25.000 rechtsextreme Straftaten registriert – darunter hunderte Gewaltdelikte. Besonders besorgniserregend ist der Anteil jugendlicher Täter. Der Anstieg liegt bei über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Diese Zahlen zeigen deutlich: Worte werden wieder zu Taten. Die Verteidigung unserer Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit – sie erfordert Haltung, Widerspruch und Zivilcourage. Dr. Walter Lübcke hat für diese Werte gestanden – und genau deshalb wurde er ermordet. Sein Schicksal mahnt uns, nicht zu schweigen, wenn andere hetzen“, so Michaela Colletti, Vorstandssprecherin der GRÜNEN Wetterau.

Auch aus Rosbach kommt ein klares Signal: „Lübckes Haltung ist für uns Mahnung und Ansporn zugleich. Demokratie beginnt im Alltag – beim Einspruch gegen rechte Parolen, beim Einsatz für Menschenrechte, im Respekt gegenüber Minderheiten“, betont Ivo Lingnau, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Rosbach.

Marc Schäfer, Sprecher des Ortsverbands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Rosbach, ergänzt: „Die Gewaltbereitschaft aus dem rechten Spektrum nimmt erschreckend zu – auch in Hessen. Gerade in kleineren Städten und Gemeinden müssen wir demokratische Räume sichtbar schützen und verteidigen. Der Dr.-Walter-Lübcke-Platz in Rosbach steht für genau diese Haltung.“

Der Kreisverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Wetterau sowie die Rosbacher GRÜNEN stehen für ein demokratisches, vielfältiges Miteinander und eine Gesellschaft, die sich Hass und Ausgrenzung aktiv entgegenstellt. Der Dr.-Walter-Lübcke-Platz bleibt Ausdruck dieses Selbstverständnisses – und ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen!