Grüner Bundestagsabgeordneter Omid Nouripour und die grünen Kreisverbände Wetterau, Hochtaunus und Frankfurt beim Stadt-Land-Dialog

Rosbach (pm). Der Bundestagsabgeordnete und hessische Spitzenkandidat von Bündnis 90 / Die Grünen, Omid Nouripour, war am 05.02.2025, Gast des Grünen Ortsverbandes Rosbach und Hauptredner zum Thema ‚Stadt und Land gehören zusammen‘. Die Veranstaltenden freuten sich auch über die Anwesenheit und Grußworte der Bürgermeister Steffen Maar, Rosbach und Lars Keitel, Friedrichsdorf und 60 Gäste in der voll besetzten Rosbacher Wasserburg.

„Zusammen‹ steht im Augenblick auf vielen Grünen-Plakaten. Dahinter steckt die berechtigte Sorge um eine sich immer weitere auseinanderlebende Gesellschaft«, sagte Marc Schäfer für die Rosbacher Grünen in seiner Begrüßung. „Wir wollen das Auseinanderdriften von Stadt und Land verhindern, damit daraus nicht eine weitere Bruchstelle unserer Gesellschaft wird“, ergänzte Thomas Zebunke, Co-Sprecher des Kreisvorstandes.

Der Frankfurter Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour stellt fest: „Wir wollen Städte, Gemeinden und ländliche Bereiche zusammendenken, um die besten Lösungen für die Menschen und ihre jeweiligen Lebensumstände zu finden. Der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Frankfurt, den weiteren Städten und Kommunen im Ballungsraum und dem ländlichen Raum ist extrem wichtig. In vielerlei Hinsicht sind wir aufeinander angewiesen, unterstützen und ergänzen uns gegenseitig. Auch wenn die Aufgaben und Herausforderungen zum Teil sehr unterschiedlich sind. Jegliche Fragen von Infrastruktur sind entscheidend für die Lebensqualität an unserem Wohnort – dazu gehören Arbeitsplätze, Wohnen, Verkehr, Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen, Restaurants, kulturelle Einrichtungen, Vereine, Freizeitmöglichkeiten und viele weitere Faktoren.“

Für den Kreisverband Hochtaunus sagte Sabine Schwarz-Odewald: „Für uns Grüne ist das Ziel klar, wir wollen dafür sorgen, dass Menschen überall gut leben können-egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Auf dem Land wird vieles produziert, was in den Städten gebraucht wird, nachhaltig produzierte Lebensmittel, genauso wie Strom aus erneuerbaren Energien. Eine Vielzahl der Arbeitskräfte pendelt jeden Tag in die Städte, deshalb geht es nur Hand in Hand weiter. Bei der Einrichtung eines zuverlässigen ÖPNV und der Beseitigung von strukturellen Nachteilen braucht das Land Unterstützung durch die Städte“.

Nachdem Sabine Schwarz-Odewald aus dem Hochtaunuskreis, einem der wohlhabendsten Kreise in Deutschland, berichtet hatte, sagte Christa Degkwitz, Bürgermeisterkandidatin der Grünen in Echzell: „Am Beispiel von Echzell zeigt sich wie unterschiedlich die kommunale Finanzsituationen sein können. Wegen der überraschenden Erhöhung von Kreis- und Schulumlage durch die CDU-SPD- Regierung des Wetteraukreises musste die kleine Gemeinde die Grund- und Gewerbesteuer deutlich erhöhen und freiwillige Leistungen kürzen. Die Forderung seitens des Deutschen Landkreistages nach einem Ausgleich für benachteiligter Kommunen wie z. B. Echzell, ist aus meiner Sicht richtig. Meine Kommune hält auch Naturschutzgebiete und Flächen für die Archäologie (Römer) vor und ist dadurch in der Entwicklung eingeschränkt. Dafür müsste es einen Ausgleich geben“.

„Wir Grüne wollen die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse verbessern. Dafür braucht es unter anderem eine zeitgemäße Infrastruktur in jedem Dorf. Glasfaser in Stadt und Land und Mobilfunk ohne Funklöcher ermöglichen digitale Teilhabe, mobiles Arbeiten und die Ansiedlung von Unternehmen“, ergänzt Nouripour. „Mit erneuerbaren Energien und Klimaschutz lassen sich vor Ort schwarze Zahlen schreiben. Dadurch gewinnen die Kommunen eigene finanzielle Spielräume, die sie für Verbesserungen vor Ort nutzen können. Lebendige Regionen entstehen durch passende Rahmenbedingungen für das Zusammenleben und gute Infrastruktur. Dies möchten wir fördern, so Nouripour.“

„Wir Grüne haben uns vorgenommen, den Stadt-Land-Dialog fortzusetzen und zu intensivieren. Denn so lassen sich besser gemeinsame oder sich ergänzende Lösungen für die verschiedenen Herausforderungen finden. Wir sind zuversichtlich, dass wir an vielen Stellen Synergieeffekte nutzen können, anstatt Doppelstrukturen zu schaffen“, schloss die Moderatorin Julia Frank von den Frankfurter Grünen.